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  • AutorenbildIngrid Schick

Abtauchen in Bad König

Aktualisiert: 22. Feb.

Sanft umrahmen bewaldete Höhen die Kurstadt Bad König. Der Kurpark mit Kunstobjekten, das Alte Schloss, eine kunsthistorisch wertvolle Friedhofskapelle, die Spuren des Polarforschers Weyprecht, originelle Museen sowie die Odenwald-Therme machen das Städtchen zu einem lohnenden Ausflugsziel.

König darf sich seit 1948 „staatlich anerkanntes Bad“ nennen und erhielt 1980 die Stadtrechte. In Bad König lädt besonders der Skulpturenweg im Kurpark und Lustgarten zu jeder Jahreszeit zu einem Spaziergang ein. Da taucht ein Fisch wie aus Captain Nemos Reich aus den Fluten des großen Weihers auf, im Gebüsch versteckt sich ein mächtiger Kopf mit prägnanter Nase und markant wulstigen Lippen aus Buntsandstein. Woher stammen die mittlerweile 16 kunstvoll behauenen Steine? Bevor sie im Kurpark ihren Platz fanden, wurden sie von ihren Erschaffern, einer Bildhauergruppe um das Breuberger Ehepaar Wagner, an anderer Stelle ausgestellt. 2012 sind sie in den Kurpark umgezogen. Was die Künstler vielleicht zu dem selbstironischen Zitat anregte: „Wir wollten nach Karthago segeln und strandeten im Odenwald“.


Königliche Verlobung in Bad König

Im Lustgarten am Alten Schloss steht ein Gedenkstein mit Fotos, der an die Verlobung der künftigen Königin Wilhelmina der Niederlande mit Herzog Heinrich zu Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1900 erinnert. Die adelige Verwandtschaft, darunter Gräfin Elisabeth zu Erbach-Schönberg, deren Familie wiederum das Königer Schloss gehörte, hatten das erste Tête-à-Tête der beiden arrangiert. Man munkelt, Wilhelmina und Heinrich hätten sich vor der Verlobung im Kurpark getroffen, um die Modalitäten ihrer Ehe ganz geschäftsmäßig abzustecken, denn es war keinesfalls Liebe auf den ersten Blick gewesen. Bestens in Schuss ist noch das hübsche Häuschen mit dem reich mit Stuck verzierten Gartensaal von 1792/93, in dem die Verlobung einst gefeiert wurde.

In Bad König trifft man heute auf Schritt und Tritt auf die Spuren eines Polarforschers von Weltruf: Weyprecht-Monument auf dem Königer Friedhof (Friedhofsweg, ca. 1 Kilometer außerhalb), Weyprecht-Tempel, Weyprecht-Schule oder Weyprecht-Wanderweg beispielsweise. Berühmt wurde Carl Weyprecht durch die Österreichisch-Ungarische-Nordpolexpedition von 1872 bis 1874, die er leitete. Weyprecht war ein engagierter Verfechter der Internationalisierung der Polargebiete und Mitbegründer der Internationalen Polarkommission, deren Forschungsprojekte 1882/83 zum ersten Internationalen Polarjahr führten. Gleich nebenan: die sehenswerte Friedhofskapelle.


Abtauchen in der Odenwald-Therme

Nach einem Stadtbummel und der Exkursion auf den Friedhof kann man in der Odenwaldtherme, einer attraktiven Thermalbadelandschaft mit Sprudelliegen, Wasserkanone, Whirlpool, Therapiebecken, Kinderplanschbecken und Saunalandschaft, abtauchen. Im Thermalbad hat das Wasser angenehme 32, im 180 Quadratmeter großen Außenbecken 28 Grad. Zum Verwöhn-Programm gehören exotische Massagen, Thalasso- und Algenanwendungen, Erlebnis- oder Familienbadetage. In der Meersalzgrotte schaffen zentnerweise uraltes Himalaya-Salz und Salz aus dem Schwarzen Meer ein angenehmes und gesundheitsförderliches Raumklima. Die Grotte kann man auch in Straßenbekleidung besuchen. Adresse:Elisabethenstraße 13, Telefon 06063 / 5785-0, www.odenwaldtherme.de


Heimatmuseum Bad König

Wer wissen möchte, was sich Dichterfürst Goethe als Knabe einst zu Weihnachten wünschte und was das mit Hessen größter Mausefallen-Sammlung im Heimatmuseum der Badestadt zu tun hat, geht hier auf Kult-Tour. Unter den 150 Mausefallen-Exponaten ist auch eine Mäuse-Guillotine, gut 200 Jahre alt. Und genau so eine wünschte sich der ganz junge Goethe einst zu Weihnachten. Ebenso kurios: die aus den 1960er Jahren geretteten Königer Kondomautomaten. Denn beim Tête-à-Tête mit einem sogenannten „Kurschatten“ war der Latex-Schutz heiß begehrt. Drei Kondome der bekannten Marke R3, produziert in Rimbach im Odenwald, kosteten damals 1 Mark.

Schlossplatz 3, 64732 Bad König, Telefon 06063/2007, Ö: jeden 1. und 3. Sonntag im Monat von 10.30-12 Uhr.


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